Ein lockerer Lehrer ist entspannt und nimmt die Dinge, wie sie kommen. Er ist nicht übermäßig pingelig, wenn es darum geht, die Hausaufgaben pünktlich zu erledigen oder dem Unterricht aufmerksam zu folgen. Aber ist ein lockerer Lehrer ein guter Lehrer? Oder ist das Gegenteil besser, sollte man also ein möglichst strenger Lehrer sein?
Lockere Lehrer schaffen ein anderes Lernumfeld. Nämlich ein entspannteres und nachsichtigeres Umfeld. Einige Schüler lernen besser, ohne Lernstress ausgesetzt zu werden, der ihnen während des Unterrichts begegnen kann, während andere Schüler besser mit einem strengen Lehrer lernen. Ein strengerer Lehrer achtet teilweise mehr auf einen stringenten Lernplan, ohne dabei den Fokus auf den Unterricht zu verlieren und eventuell in Privatgespräche während des Unterrichts abzudriften.
Ein strenger Lehrer zwingt die Schüler dazu, sich verantwortungsvoll auf den Unterricht vorzubereiten und während des Unterrichts aufmerksamer zu sein. Während ein lockerer Lehrer eher nicht von den Schülern erwartet, dass sie sich auf den Unterricht vorbereiten oder die Schüler unter Druck setzt, außerhalb der Unterrichtszeit extra Aufgaben zu erledigen und Materialien zu bearbeiten. Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass ein lockerer Lehrer, wie bereits erwähnt, eine angenehme Lernatmosphäre schaffen kann, die es dem Schüler ermöglicht motiviert ein neues, Thema zu lernen. Insbesondere bei schwierigen oder komplizierten Themen, kann ein lockerer Lehrer durch Humor, Geduld und eine entspannte Herangehensweise an das Thema, den Schüler unterstützen leichtere Zugangsweisen zum Thema zu finden.
Aber kann ein Lehrer nur entweder streng oder locker sein? Natürlich nicht! Ein Mix aus beiden Lehrertypen dürfte der geeignete Stil für den Unterricht sein. Wenn ein Schüler Gefahr läuft, seine Lernziele zu erreichen, sollte der Lehrer mit einer gewissen Strenge den Schüler darauf aufmerksam machen und tätig werden. Damit der Schüler seine Lernziele erreichen kann und beispielsweise eine anstehende Prüfung erfolgreich abschließen kann.
Andererseits sollte der Unterricht, insbesondere der Online-Unterricht mit Erwachsenen, nicht zu streng sein. Viele der Schüler auf italki haben einen Beruf, eine Familie und lernen in ihrer Freizeit die Sprache. Man sollte also stets berücksichtigen, dass die Schüler auch ein Privatleben haben, dass es ihnen nicht immer ermöglicht sich zu einhundert Prozent auf den Spracherwerb zu konzentrieren. Hinzu kommt, dass die Grammatik des Deutschen anspruchsvoll ist und einige Themen eine intensive Übungszeit, sowohl im Mündlichen als auch im Schriftlichen, benötigen. Eine entspannte und lockere Herangehensweise, insbesondere an schwierigere Grammatikthemen, können den Schüler leichter motivieren sich mit der Thematik auseinandersetzen. Als Fazit kann man festhalten, dass keines der beiden Extreme der richtige Stil für den Unterricht ist.
Eine Mischung aus dem lockeren und strengen Lehrer, angepasst an die Situation im Unterricht und den Bedürfnissen des Schülers, sollte einen möglichst effektiven Unterricht ermöglichen. Zu beachten ist außerdem, dass ein erfolgreicher Unterricht nicht nur mit dem Stil des Lehrers zusammenhängt. Bei einem erfolgreichen und effektiven Unterricht spielen auch Faktoren wie die Motivation des Schülers, die effektive Vermittlung von Inhalten und noch viele weitere Faktoren eine wichtige Rolle.
Kommentare
1 Kommentar
"Wenn ein Schüler Gefahr läuft, seine Lernziele zu erreichen, sollte der Lehrer mit einer gewissen Strenge den Schüler darauf aufmerksam machen und tätig werden." ???
Der Artikel vernachlässigt vollkommen dass die Definition von "streng/locker" nicht nur von dem Kulturkreis abhängt, aus dem der Schüler kommt, sondern auch einer individuellen Interpretation unterliegt.
Die Frage der Motivation des Schülers beantwortet sich schon alleine durch die Tatsache dass er sich freiwillig den Konditionen der italki-Plattform unterwirft (Suche nach Lehrer, akzeptieren des Preises, der Zeit etc). Das komplette Unterrichtskonzept auf dieser Plattform hat mit dem traditionellen Schulunterricht - Gott sei Dank - nichts zu tun.
Ich sehe meine Aufgabe als Lehrer bestenfalls darin den Schüler in den Sattel zu helfen - reiten muss er selbst.
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